Klinisch-psychologische Diagnostik

Eine umfassende Diagnostik ist eine der wichtigsten Teildisziplinen der klinischen Psychologie und stellt oft das Fundament einer tragfähigen psychologischen Behandlung oder Psychotherapie dar. Durch den Einsatz von wissenschaftlich fundierten und anerkannten Testverfahren können verschiedene Fragestellungen geklärt werden.

Die Kosten gestalten sich je nach Dauer und Aufwand der Untersuchung – eine Teilrefundierung durch die Kassen ist möglich. Dafür benötigen Sie eine ärztliche Zuweisung (Allgemeinmediziner mit chefärztlicher Bewilligung, FA für Psychiatrie, FA für Innere Medizin, FA für Neurologie, FA für Kinderheilkunde) mit einer Verdachtsdiagnose sowie einer präzisen Fragestellung.

Die Dauer der Untersuchung ist je nach Fragestellung im Durchschnitt mit 1-3 Stunden.
Zirka 10 Tage später wird Ihnen Ihr schriftlicher Befund per Post inklusive Honorarnote zugesandt, die Sie dann gemeinsam mit der Überweisungsbestätigung bei ihrer Versicherung einreichen können.
Je nach Wunsch können Sie auch Termine zur persönlichen Befundbesprechung vereinbaren.

Wo wird die klinisch-psychologische Diagnostik eingesetzt?

Kinder und Jugendliche

Häufig werden Fragen um die schulische Leistungsfähigkeit (Hochbegabung, Lernprobleme, Teilleistungsstörungen, Prüfungsängste, Konzentrationsschwierigkeiten usw.), Entwicklungskrisen, psychosomatische Fragestellungen (z.B.: unklare Bauchschmerzen, Kopfschmerzen etc.) und Verhaltensauffälligkeiten gestellt.

Die Diagnostik im Kindes- und Jugendalter besteht aus:

  • Erstgespräch mit den Eltern / Bezugsperson,
  • Erstgespräch mit dem Kind / dem Jugendlichen,
  • Testphase, die manchmal auch auf mehrere Termine aufgeteilt werden kann,
  • Befunderstellung,
  • Befundbesprechung.

Erwachsene

Die Fragestellungen umfassen den gesamten Bereich der psychischen Erkrankungen (Burnout,  Depression, Ängste, Zwänge, Schizophrenie, kognitive Beeinträchtigungen etc.).

Die Diagnostik besteht aus:

  • Anamnese, Exploration, Studium eventueller Vorbefunde
  • Testphase
  • Befunderstellung
  • Weiterleitung des Befundes an Ihre Adresse
  • Persönlichen Befundbesprechung bei Bedarf und Therapievorschlag

Hohes Erwachsenenalter

Die frühe Erkennung eines kognitiven Abbauprozesses (z.B. Demenz) ist wichtig um rechtzeitig eine adäquate Therapie einleiten zu können. Mit entsprechenden klinisch-psychologischen Testverfahren ist eine differenzierte Diagnostik möglich.

Die Diagnostik besteht aus:

  • Anamnese und Außenanamnese, Exploration, Studium eventueller Vorbefunde
  • Testphase
  • Befunderstellung
  • Weiterleitung des Befundes an Ihre Adresse bzw. bei ausdrücklichem Wunsch an Ihre behandelnde Ärztin oder Arzt
  • Persönlichen Befundbesprechung bei Bedarf und Therapievorschlag

Klinisch-psychologische Beratung und Behandlung

Bei der psychologischen Beratung/Behandlung steht die Klärung von unterschiedlichen persönlichen Themen, Fragestellungen, Einschränkungen und individuellen Ressourcenerweiterungen aller Altersstufen im Zentrum.
Eine erfolgreiche Klärung der jeweiligen Fragestellung erfolgt stets anhand verschiedener psychologischer Modelle.

Klinische Psychologie

Die Klinische Psychologie als Teilgebiet der angewandten Psychologie setzt unter anderem Verhaltensanalyse, psychologische Gespräche, Psychodiagnostik und psychologische Testverfahren sowie Methoden der Psychotherapie gezielt ein.

Die Art und Dauer der klinisch psychologischen Behandlung/Beratung ist immer abhängig von der Art und Intensität der Symptomatik und der individuellen Situation, wobei mir die Stärkung Ihrer individuellen Bedürfnisse und eine salutogenetische Sichtweise am wichtigsten ist.

Neben der Behandlung psychischer Erkrankungen wie Depressionen, Ängste, Belastungsreaktionen kann eine individuelle Beratung helfen:

  • Gedanken zu ordnen,
  • individuelle Lebensfragen (z.B. Schul- und Berufswahl, Job- bzw. Wohnortswechsel, etc.) zu klären,
  • Bedürfnisse zu erkennen,
  • den Umgang mit Lebensveränderungen (z.B. Trennung, Todesfall, Erkrankung, etc.) zu erleichtern,
  • eigene Stärken zu entdecken,
  • Gesundheitsfördernde Maßnahmen zu entwickeln,
  • sich emotional zu entlasten,
  • mit Stress besser umgehen zu können ...
Kinder und Jugendliche: Legasthenie

Rund 15 % der Weltbevölkerung sind von einer Legasthenie betroffen. Von einer Legasthenie oder einer Lese- und Rechtschreibschwäche spricht man dann, wenn eine deutliche Abweichung des Entwicklungsstands in der Lesegenauigkeit, dem Leseverständnis und/oder auch der Rechtschreibung im Vergleich zum altersmäßigen Entwicklungsstand vorliegt.

Warum manche Menschen Legastheniker und Legasthenikerinnen sind und manche nicht, ist bis heute noch eher unklar. Fest steht allerdings, dass eine Legasthenie nicht mit einer verminderten kognitiven Entwicklung beziehungsweise einer reduzierten Intelligenz im Zusammenhand steht. Man hat allerdings herausgefunden, dass legasthene Menschen eine völlig andere Sinneswahrnehmung haben, die von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein kann. Daher braucht es in der Begleitung von legasthenen Kindern und Jugendlichen einen sehr individuellen Förderungsansatz.

Eine umfassende Diagnostik und im weiteren Sinne eine sehr gezielte und maßgeschneiderte Förderung in diesem Bereich ist sehr wichtig, da eine Verharmlosung oder gar eine Verleugnung einer derartigen Situation zu keiner Besserung sondern meist zu vielschichtigen Folgeerscheinungen (Schulverweigerung, sozialer Rückzug, …) führen kann.